Nahezu zeitgleich findet heute die Täterinnen-Konferenz als Fachtagung der Kriminologischen Zentralstelle e.V. in Wiesbaden statt und ist die rheinland-pfälzische Staatssektreärin BEATE REICH zu Informationsgesprächen u.a. mit der lokalen STA und mit der Presse/den Medien in Trier (12.00 Uhr) .
Da sind wir aber mal gespannt, ob die anwesenden „Journalisten“ vom TV über „16vor“ bis „Antenne West“ weiter unkritische Hofberichterstattung für die alte Frauenbewegung betreiben und volksverhetzende UND FALSCHE sexistische Parolen wie „Gewalt ist männlich“ ohne journalistischen Gegen-Check übernehmen oder ihrem Beruf (das kommt von Berufung!) Ehre machen. (interessant dabei z.B. auch wie hier mit zweierlei MAß gemessen wird: z.B. PolDienststelle Hermeskeil!!!)
Während man hier noch seitens der Trierer Polizei (Präsident Dr. Manfred Bitter und sein Stellvertreter Direktor Jürgen Schmitt) Realität konstruiert, indem man trotz der Artikel in jüngster Zeit von z.B. FOCUS (Nr.41) und men’s health (Oktober-Heft) weiter an der falschen Grundlinie „Gewalt ist männlich“ festhält und damit weiter ein unzulässiges Vorurteil bei der Ermittlungsarbeit vor Ort aufrecht erhält, ist frau in Hessen bereits weiter. So meldete noch vor wenigen Tagen die zukünftige hessiche Justizministerin Nancy Faeser, dass die Gewalt der Frauen steige.
Es kommt einem als Trierer bzw. Rheinland-Pfälzer vor wie seinerzeit beim „Le Waldsterben“, für das die Franzosen lange Jahre kein eigenes Wort haben wollten, gleichsam als ob der „Saure Regen“ nur über dem Schwarzwald niederging und genau am Rhein stoppte, um die Vogesen zu verschonen.
Es wundert daher nicht, dass Jens Förster, ein bekennender Schwuler, Sänger und Psychologie-Professor, Trier als prägende Station durchlaufen hat, ja durchlaufen musste, um sich auf dem Gebiet „Vorurteile“ zu spezialisieren:
In vorauseilendem Gehorsam vor der „alten Frauenbewegung“ schlugen die beiden obersten Polizisten Triers bereits im April 2008 die Hacken zusammen.
ECHTE FEMINISTEN sind da weiter: (Allein die heutigen Diskussionsbeiträge sprechen Bände!!!):
Doch lesen wir mal, was im Tagungsflyer steht: >>>>>>>>(Original über die Site des
TÄTERINNEN – Befunde, Analysen, Perspektiven
Fachtagung der Kriminologischen Zentralstelle e.V.
vom 28. bis 30. Oktober 2008 in Wiesbaden
Tagungsleitung:
Jutta Elz
Tagungsort:
Hessisches Landeshaus – Plenarsaal –
Kaiser-Friedrich-Ring 75
65185 Wiesbaden
Flyer Tagungsprogramm
Ein Merkmal, das uns und unser Leben entscheidend prägt, ist das Geschlecht. Allerdings ist auch in der Kriminologie das Mann-Sein immer noch das Maß aller Dinge, was sich schon darin zeigt, dass es den Terminus Männerkriminalität nicht gibt, wohl aber denjenigen der Frauenkriminalität, mit dem Täter-innen als Abweichung von der Abweichungì her-ausgestellt werden. Ein besonders irritierender doppelter Normverstoß liegt vor, wenn Frauen mit Gewalt- oder Sexualdelikten in Erscheinung treten. Um dem Herr zu werden, werden solche Täterinnen in der Öffentlichkeit wenn ihr Verhalten nicht sowieso übersehen oder bagatellisiert wird als Opfer (ihrer Vergangenheit oder Gegenwart), Ungeheuer oder pathologischer Fall wahrgenommen. So oder so kann man sich beruhigt zurücklehnen: Mit der Opferrolle ist die Geschlechterordnung wieder hergestellt, aber auch bedauerliche Ausnahmefälle stellen die Regel des aktiven Mannes und der passiven Frau nicht in Frage. Aber nur wer Frauen als „wirkliche“ Täterinnen und zwar auch und gerade im Gewalt- und Sexualbereich akzeptiert, kann zum einen ihre Opfer bemerken und zum anderen ihre geschlechtstypischen Sozial-isations- und Lebensbedingungen wahrnehmen; dies ist zwingende Voraussetzung, um mit ihnen erfolg-reich arbeiten und weitere Taten verhindern zu können. Um diesen unterschiedlichen Facetten gerecht zu wer-den, widmen sich die Beitrge des ersten Tages grundlegenden Fragen, die von statistischen Erkenntnissenbis zu medialer Wahrnehmung reichen. Der zweiteTag steht im Zeichen einzelner Deliktformen, wobeieine Eingrenzung auf Gewalt- und Sexualkriminalität erfolgt. Die Beiträge des dritten Tages haben die Arbeit mit gewalttätigen bzw. straffälligen Frauen inunterschiedlichen Kontexten zum Gegenstand.
Dienstag, 28. Oktober 2008
13:30 Begrüßung Prof. Dr. Rudolf Egg Direktor der KrimZ,
Wiesbaden Grußworte I. Grundlegendes
14:15 Frauen als „die bessere Hälfte“ der Menschheit?
Statistische und empirische Erkenntnisse
Prof. Dr. Gabriele Schmölzer
Universität Graz
Institut für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie
15:00 „Auch Frauen sind zu allem fähig“
Theorien und empirische Befunde zum Umgang der Geschlechter mit Aggressionen Dr. Christiane Micus-Loos
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Erziehungswissenschaften Studiengang Gender Studies
15:45 Kaffeepause
16:15 Anderes Geschlecht – Anderes Recht?
Straftäterinnen aus der Sicht einer Feministischen Rechtswissenschaft
Prof. Dr. Regina Harzer Universität Bielefeld
Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie
17:00 Mediale Inszenierungen von Weiblichkeit und Kriminalität
Eine sozialwissenschaftliche Reflexion
Prof. Dr. Mechthild Bereswill
Universität Kassel Fachbereich Sozialwesen,
Lehrstuhl für Soziologie sozialer Differenzierung und Soziokultur
Mittwoch, 29. Oktober 2008
II. Tathandlungen, -hintergründe und -motive
9:30 Gewalt in Paarbeziehungen
Prof. Dr. Barbara Kavemann
Kath. Hochschule für Sozialwesen
Berlin SoFFI F
10:15 Gewalt gegen ältere Menschen in der häuslichen und institutionellen Pflege
Gabriele Walentich Staatsanwaltschaft Essen
11:00 Kaffeepause
11:30 Sexueller Missbrauch von Kindern
Prof. Dr. Barbara Kavemann
Kath. Hochschule für Sozialwesen Berlin SoFFI F
12:15 Mittagspause
13:15 Die Tötung des Intimpartners
Prof. Dr. Franziska Lamott Universitätsklinikum Ulm
Sektion Forensische Psychotherapie
14:00 Kaffeepause
14:30 Die Tötung des eigenen Kindes
Dr. Nahlah Saimeh
Westfälisches Zentrum für Forensische Psychiatrie, Lippstadt-Eickelborn
15:15 Gewaltbereite Mädchen
Dipl.-Soz. Kirsten Bruhns,
M.A. (Päd.) Deutsches Jugendinstitut München
16:30 Besonderes Programm (in Planung Donnerstag,
30. Oktober 2008
III. Beratung, Behandlung und Sanktion
9:30 Genderorientierte Gewaltberatung:
20 Jahre Täter- und Täterinnenberatung im Dunkelfeld – eine praxisnahe Beschreibung der Arbeit
Dipl.-Sozialpäd. Sabine Seifert-Wieczorkowsky
Gewaltberaterin, Forum Intervention
10:15 Frauenstrafvollzug in Deutschland:
Bestandsaufnahme und Empfehlungen
Prof. Gabriele Kawamura-Reindl
Ohm-Hochschule Nürnberg
Fakultät Sozialwissenschaften
11:00 Kaffeepause
11:30 Sozialtherapie für Frauen – der Weg in die Autonomie und Verantwortlichkeit
Dipl.-Psych. Sabine Hüdepohl
Psychologische Psychotherapeutin JVA für Frauen Berlin,
Sozialtherapeutische Abteilung
12:15 Angebote der Straffälligenhilfe: Grundsätze, Standards, Praxis
Dipl.-Sozialpäd. Lydia Halbhuber-Gassner
Sozialdienst kath. Frauen, Landesstelle Bayern e.V.
Vorsitzende der Kath. BAG Straffälligenhilfe (KAG-S)
13:00 Abschluss