Die regelmäßigen Leser/-innen dieses Blogs erinnern sich, dass wir im oktober 2008 melden mussten, dass die Tagung „Täterinnen – Befunde, Analysen, Perspektiven“ (Wiesbaden: Kriminologische Zentralstelle e. V. (KrimZ) wegen überbordenden Interesses überbucht war und die Teilnehmerzahl u.a. wegen der Örtlichkeiten beschränkt bleiben musste.
Dankenswert nunmehr die Initiative der wahrlich efrauzipierten Teilnehmerinnen und Ausrichterinnen, die FRAU eben nicht mehr nur in der (taktischen, bequemen, verlogenen und wenig emanzipierten) Opfer(innen)rolle sehen zu wollen, eine gebundene Publikation zu dem wichtigen Thema zu erstellen.
Man ist geneigt dem (aus)scheidenden Polizeichef, der landauf landab wider besseres Wissen und entgegen aller Statsitik verkünden läßt „Gewalt ist männlich“, eines der ersten Exemplare zu schenken. Seinem Nachfolger natürlich auch, damit in Trier und Umgebung endlich mit dem vom Trierer Frauenhaus gesteuerten Mist augeräumt werden und endlich auch im Polizeibezirk Trier eine wahrheitsgemäße Berichterstattung und grundgesetzkonforme polizeiliche Arbeit (Art. 3 GG!!!!) Tatorterfassung beginnen kann. – Der zukünftigen Berichterstattung, insbesondere der über die Statistik der HWK-Trier, gilt denn dann auch unsere besondere Aufmerksamkeit.
(sieh auch schon NEUE STUDIE der FH Niederrhein: „Gewalt ist auch weiblich!“)
Der Schrift wünsche wir eine möglichst flächendeckende Verbreitung in Deutschland, vor allem in der Region. Männer, die weiblicher Gewalt ausgesetzt sind und sich vor einseitiger polizeilicher und insbesondere staatsanwaltlicher Ermittlung (doppelter Stigmatisierung) fürchten, gilt es sich für den Tag X (wenn es gar nicht mehr geht!) mit dem Buch zu „bewaffnen“, um sich vor einseitig agierenden Beamten nicht nur in Trier und Umgebung zu schützen. Im zweiten Schritt sollte man(n) sich an das Trierer Männerbüro („Talisman“) „Männerbüro Trier“ info@maennerbuero-trier.de wenden. (Auf der Homepage finden sie auch eine weitere Infos. > www.maennerbuero-trier.de/seite7-3.htm )
Neuerscheinung (August 2009) Jutta Elz (Hrsg.)
Täterinnen – Befunde, Analysen, Perspektiven
Kriminologie und Praxis: Band 58, Wiesbaden: Kriminologische Zentralstelle e. V. (KrimZ)
296 Seiten; 26 €, ISBN 978-3-926371-86-7
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Telefon: 06434/915-188, Telefax: 06434/915-110; E-Mail: kundenservice@thalia.info
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Auszug aus dem Vorwort:
Ein Merkmal, das uns und unser Leben entscheidend prägt, ist das Geschlecht. Allerdings ist auch in der Kriminologie das Mann-Sein immer noch das Maß aller Dinge, was sich schon darin zeigt, dass es den Terminus „Männerkriminalität“ nicht gibt, wohl aber denjenigen der „Frauenkriminalität“, mit dem Täterinnen als „Abweichung von der Abweichung“ herausgestellt werden. Ein besonders irritierender doppelter Normverstoß liegt vor, wenn Frauen mit Gewalt- oder Sexualdelikten in Erscheinung treten. Um dem „Herr“ zu werden, werden solche Täterinnen – wenn ihr Verhalten nicht sowieso übersehen oder bagatellisiert wird – als Opfer (ihrer Vergangenheit oder Gegenwart), Ungeheuer oder pathologischer Fall wahrgenommen. So ist die Geschlechterordnung wieder hergestellt und auch „bedauerliche Ausnahmefälle“ stellen die Regel des aktiven Mannes und der passiven Frau nicht in Frage. Aber nur wer Frauen als „wirkliche“ Täterinnen akzeptiert, kann zum einen ihre Opfer bemerken und zum anderen ihre geschlechtstypischen Sozialisations- und Lebensbedingungen wahrnehmen. Die Kriminologische Zentralstelle (KrimZ) führte deshalb im Oktober 2008 eine interdisziplinäre Fachtagung zu dem Thema „Täterinnen – Befunde, Analysen, Perspektiven“ durch. Der Band dokumentiert die Ergebnisse dieser Veranstaltung, ergänzt um eine Auswahlbibliographie. Zunächst überprüft Gabriele Schmölzer mittels statistischer Ergebnisse zur weiblichen Kriminalität, ob Frauen „die bessere Hälfte“ der Menschheit sind, weist aber zugleich auf die dahinter stehende androzentrische Sichtweise hin.
Dann führt Christiane Micus-Loos in Theorien und empirische Befunde zum Umgang der Geschlechter mit Aggressionen ein, hebt jedoch hervor, dass auch zu fragen ist, was Frauen und Männern in diskursiven Prozessen diesbezüglich zu- oder abgeschrieben wird. Aus Sicht einer feministischen Rechtswissenschaft betrachtet Regina Harzer den Umgang mit Täterinnen anhand dreier Situationen, in denen sich Frauen nach geltendem Recht zwar strafbar machen, man an dessen Anwendung aber zweifeln kann. In ihrer Reflexion der „medialen Inszenierung von Weiblichkeit und Kriminalität“ zeigt Mechthild Bereswill, dass in den Medien durch gesellschaftliche Wandlungsprozesse bedingte Brüche
und Ambivalenzen oft zugunsten einfacher Kausalitäten verdeckt werden. Die zweite Einheit eröffnet Barbara Kavemann mit einem Beitrag über Gewalt in Paarbeziehungen, wobei sie u. a. die unterschiedliche Reichweite der Begriffe „Gewalt gegen Frauen“ vs. „Gewalt gegen Männer“ erörtert. Gabriele Walentich dokumentiert, dass Gewalt gegen ältere Menschen in der Pflege viele Formen
annehmen kann, und stellt international ermittelte Risikofaktoren vor. Die Entwicklung der Diskussion um sexualisierte Gewalt gegen Mädchen und Jungen sowie die dazu vorliegenden empirischen Erkenntnisse zeichnet wiederum Barbara Kavemann nach. In ihrem Beitrag zur „Tötung des Geliebten“
veranschaulicht Franziska Lamott anhand eines von ihr geführten Interviews den Zusammenhang zwischen Tat, früher Gewalterfahrung und spezifischen Bindungsrepräsentationen. Nahlah Saimeh erläutert im Anschluss an kulturgeschichtliche und rechtliche Betrachtungen der „Tötung des eigenen Kindes“ die drei dazu vornehmlich vertretenen Erklärungsansätze. Unter Heranziehung einer von ihr durchgeführten Jugendgruppenstudie referiert Kirsten Bruhns zentrale Ergebnisse zum Phänomen „gewaltbereite Mädchen“ bzw. zur körperlichen Gewalt durch weibliche Jugendliche. Die dritte Einheit beginnt mit einem Bericht von Sabine Seifert-Wieczorkowsky über genderorientierte Gewaltberatung von Täterinnen (und Tätern) aus dem Dunkelfeld unter Zugrundlegung eines frauenspezifischen Gewaltkreislaufs. In ihrer Bestandsaufnahme des deutschen Frauenstrafvollzugs beleuchtet Gabriele
Kawamura-Reindl neben Merkmalen und Lebenslagen inhaftierter Frauen die Formen und Probleme ihrer Unterbringung. Sabine Hüdepohl beschreibt die Konzeption der Sozialtherapie in der JVA für Frauen in Berlin und beantwortet die Frage nach der Notwendigkeit eines geschlechtsspezifischen Ansatzes. Am
Beispiel des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) legt Lydia Halbhuber-Gassner Grundsätze und Standards von frauenspezifischer Freier Straffälligenhilfe dar und verdeutlicht diese an beispielhaften Projekten.